Der Vorstand der Adam Opel AG hat heute die Beschäftigten des
Unternehmens darüber informiert, dass im Werk Bochum mit Auslauf des
aktuellen Zafira – voraussichtlich im Jahr 2016 – keine Produktion von
kompletten Fahrzeugen mehr geplant ist. Bereits im Juni hatte Opel
angekündigt, dass kein Nachfolge-Modell für den Zafira Tourer in Bochum
angesiedelt werden kann. Trotz intensiver Anstrengungen ist es nicht
gelungen, diese Situation zu ändern. Die Hauptgründe dafür sind der
dramatisch rückläufige europäische Automobilmarkt und die enormen
Überkapazitäten in der gesamten europäischen Automobilindustrie.
Am Opel-Standort Bochum wird das Warenverteilzentrum auch nach 2016
erhalten bleiben – und eventuell ausgebaut. Zudem verhandelt die
Geschäftsleitung mit der Arbeitnehmervertretung über die Ansiedlung
einer wirtschaftlichen Komponentenfertigung. Darüber hinaus ist es Ziel
der kürzlich auf Initiative von Opel gegründeten Arbeitsgruppe „Bochum
Perspektive 2022“, in Bochum und im gesamten Ruhrgebiet bestehende
Arbeitsplätze zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Diese
Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus Vertretern der Adam Opel AG,
politischen Repräsentanten der Stadt und der Region sowie führenden
regionalen Kräften aus Arbeitnehmerschaft, Industrie, Hochschule und
Finanzwirtschaft. Die Entwicklungs-Gesellschaft wird nicht nur
personell, sondern auch finanziell von Opel unterstützt.
„Wir bauen auf die ‚Bochum Perspektive 2022‘. Und wir haben die klare
Absicht, eine signifikante Zahl von Mitarbeitern bei der Adam Opel AG
auf tariflichen Arbeitsplätzen in Bochum abzusichern – im Lagerbereich
und in der möglichen Komponentenfertigung. Opel ist sich seiner sozialen
Verantwortung bewusst und wird alles tun, um den dennoch notwendigen
Stellenabbau in Bochum fair zu gestalten. Das Ziel der Verhandlungen mit
dem Betriebsrat ist es, bis 2016 keine betriebsbedingten Kündigungen
auszusprechen“, sagt Steve Girsky, GM Vice Chairman, Vorsitzender des
Opel-Aufsichtsrats und Präsident von GM Europe.
„Der Standort Deutschland ist unser wichtigster Markt und mit rund
20.000 Mitarbeitern das Rückgrat und die Heimat unserer Marke. Und das
bleibt auch in Zukunft so“, betont Opel Vize-Vorstandsvorsitzender Dr.
Thomas Sedran. Verantwortung trage Opel auch für seine Händler. Allein
in Nordrhein-Westfalen gibt es rund 320 Opel-Händler mit fast 5.300
Mitarbeitern.
Die heutige Ankündigung ist Teil des Langfristplans „Drive! 2022“. Er
hat das Ziel, Opel bis Mitte des Jahrzehnts wieder zur Profitabilität
zu führen. Neben mehr Kosteneffizienz setzt der Plan auf eine neue
Vertriebsstrategie, eine Stärkung des Markenimages sowie eine Export-
und Modell-Offensive. Von 2012 bis 2016 wird Opel insgesamt 23 neue
Modelle und 13 neue Motoren in den Handel bringen.