Sonntag, 30. Oktober 2016

Opel Ü(300)berflieger, auf Grosser Fahrt mit Opa und Enkel

Nicht noch ein Vergleich zwischen diesen Modellen… sagte ich mir auch, bis immer mehr Personen auf mich zu kamen und meinten, ich fahre doch beide Modelle schon länger, wenn es einer wissen müsste dann doch ich. Ok, den Lotus habe ich seit dem Frühjahr 2008 in meinem Besitz und den Insignia seit dem Frühjahr 2013. Mit dem Lotus hab ich nun so ca. 4‘000 km in den letzten 8 Jahren auf die Strasse gebracht, mit dem OPC sind es nun schon über 60‘000 in den 3 Jahren. Da wären wir auch schon beim Thema, der Lotus ist nicht für jeden Tag gebaut, das sagt schon der Neupreis von 125‘000 CHF 1991 für einen Opel, dafür gab es auch einen Porsche 911 Turbo, nur war der damals nicht so stark und schnell wie der Lotus, so exklusiv mit gebauten 3‘871 Stk. schon gar nicht, aber dazu später mehr.
Apropos exklusiv, nicht jeder der einen wollte und konnte bekam auch einen, jedes Land hatte sein Kontingent.  Es wurden 907 Fahrzeuge gebaut, nicht 988 wie oft behauptet wurde und auch nicht 1100 die ursprünglich mal geplant wurden. 600 Lotus Omegas und 307 Lotus Carlton wurden gebaut. Deutschland bekam mit 400 Fahrzeugen das grösste Los, versprochen waren allerdings deren 420.
Opel war damals auf seinem Höhepunkt, egal ob Corsa A mit dem Gsi, Kadett E Gsi 16V mit Mäusekino, Vectra 2000, Calibra 16V, sie waren in ihrer Liga das Mass aller Dinge. Doch für Opel nicht genug, beim Calibra folgten der V6 und der Turbo, beim Vectra der V6 und 4x4 Turbo.
Aber zurück zur Omega Reihe. Irmscher kam mit ihrem 4 Liter Omega mit 272 PS Namens C40 auf den Markt. Opel hatte damals zwar ihren 3000’er 24V, mit immerhin 204 PS, aber das reichte den Jungs von Opel nicht, sie wollten mit dem Omega in die alte gute DTM einsteigen. Dafür brauchten Sie laut Homologationsvorgaben der alten DTM eine Serie von mind. 500 Stk., so stellten sie den EVO 500 mit viel Flügel und 235 PS, auch Dank Irmscher auf die Beine.
Doch vor der IAA 1989 wurde von einem Überomega mit ca. 360 PS gemunkelt, jedoch glaubte niemand wirklich daran. Doch da stand er, mit 377 PS, Dank BiTurbo Aufladung. Fixfertige Omega 3000 24V wurden damals nach Grossbritannien verschifft und dort wieder auseinander geschraubt. Lotus hatte für dieses Projekt die Oberhand, Lotus gehörte ja von 1986 bis 1993 dem GM Konzern an. Das zweite Opel/Lotus Projekt namens Speedster auf Basis des Lotus Elise entstand aber erst im Jahre 2000.
Zurück zum Lotus, die 3-Teiligen Felgen verschwanden genauso, wie die hübschen Nebelscheinwerfer. Die Felgen dem Gewicht zu liebe und die Nebelscheinwerfer für mehr Frischluft. Im Innenraum fehlte in der Serie zwar nun der Bordcomputer, dafür war eine nostalgische, analoge Uhr da. Egal, man sass nun ja auf feinstem Conolly Leder. Die 377 PS waren auch nur steuertechnisch, laut Mitarbeitern von Lotus und Opel, lief keiner unter 400 PS vom Band, dies sei noch in der Streuung gewesen, dem Spass sei Dank. Ok, ein Audi S6 hat heute auch 450 PS mit 550 NM, kostet aber auch gut 130‘000 CHF als Grossserie und schleppt 1‘970 Kg mit sich rum. Das gleiche gilt auch für eine neue E-Klasse 43 AMG mit 401 PS der auch mindestens 1‘840 Kg auf den Hüften hat. Ein Porsche 911 Turbo mit 540 PS kostet heute gar 230‘000 CHF und hat trotz Leichtbau auch schon über 1‘600 Kg Sportgewicht.
Aber schauen wir uns doch mal die damaligen direkten „Gegner“ an, die es aber eigentlich gar nicht gab. Nehmen wir Audi, 100 C4 (S6) mit dem 2,2 Liter Turbo mit 230 PS und 350 Nm, abgelöst wurde er Ende 1992 vom 4,2 V8 mit 280 PS und 400 Nm. Es gab noch keine RS und daher auch keine Gegner aus Ingolstadt.
Die Reise führt uns nach Zuffenhausen zum Mercedes E500, richtig gelesen nach Zuffenhausen zu Porsche und nicht nach Affalterbach zu AMG. Die gab es Damals zwar schon, aber rein als Tuner und nicht Werkstuner von Mercedes Benz. Aber zurück zum E500, Porsche packte ihm den 5 Liter V8 vom SL in den engen Motorraum und verpasste ihm 326 PS mit 480 Nm unter dicken Backen. Es reicht nicht gegen die 377 PS und 557 Nm vom Omega, Mercedes kein Gegner.
Zum dritten Nobelhersteller namens BMW, ja, auch dort gab es schon einen M5 E34 mit zuerst mit 315 PS und 360 Nm und ab 1992 mit 340 PS und 400 Nm, also auch kein Gegner und wir sprechen hier von den heutigen Premiumherstellern in Deutschland.
Gehen wir zu den Tunern, nehmen wir Alpina. B10 Bi-Turbo, als Basis diente der 535i mit nun 2 Turboladern, ergibt 350 PS mit 500 Nm, knapp aber es reicht nicht ganz.
Eine Limousine gibt es nicht als Gegner, also ab zu den Sportwagen. Nehmen wir den Inbegriff des Sportwagenbaus, den Porsche 911 Turbo. 1991 war das der 964er mit 3,6 Litern Hubraum und 360 PS mit 520 NM. Schon mal nicht schlecht, gehen wir aber noch etwas weiter, gehen wir nach Maranello und nehmen den Supersportwagen namens Ferrari Testarossa mit 390 PS und 490 NM. aber nein, auch ein Testarossa verliert beim Spurt von 0 auf 200 Km/h knapp 2 Sekunden auf den Omega, das sind WELTEN! Und wir sprechen hier von DEM Supersportwagen, den Traum aller Jungs. Wer wollte diesen Wagen nicht als Riesenposter über dem Bett, oder als Supertrumpf in seinem Autoquartett, geschweige denn in einem mitfahren. Aber welch Schmach, wenn der links neben dir mit einem popeligen Opel Omega deine Supertrumpfkarte beim Spiel klaut. Oder dich ein vollbesetzter Omega einfach mal in deinem noch so tollen und teuren Ferrari beim Zwischenspurt stehen lässt.
Mein Traum war damals schon, irgendwann einmal einen Lotus mein Eigen zu nennen. Diesen Traum durfte ich mir 2008 mit 34 Jahren erfüllen. Ein originaler Lotus Omega, aus 1 Opelhändler Hand mit knapp 20‘000 Km auf der Uhr, jetzt oder nie! Damals Opel Nummer 4 in der Garage, gut gibt es noch Frauen mit Opel Blut die das zulassen.
Leider ging Opel immer mehr unter in der GM Gruppe, damals mit der KAD Serie war Opel das Mass aller Dinge, Mercedes konnte da noch knapp mit der S-Klasse mithalten. Und heute? Da muss ein Insignia die Ascona (Vectra)-, Rekord (Omega)- und Senator-Klasse ersetzen. So müssen wir die „Gegner“ des Insignia OPC in den Riegen A4, C-Class oder 3-Reihe suchen. Da sind wir aber heute auf verlorenem Posten, nehmen wir die Daten des Insignia OPC, 325 PS mit 435 NM. Der neue Audi S4 hat bereits 354 PS mit 500 Nm. Mercedes bietet Paroli mit dem C 43 AMG mit 367 PS und 520 NM, am BMW 340i mit 326 PS und 450 Nm wären wir noch am nächsten dran. Wir sprechen da aber noch von keinem RS, 63 AMG oder M3.
Heute müsste man den direkten Nachfolger des Lotus Omega in Australien suchen. Dort drüben baute Holden nach Aufgabe des Opel Omega einen eigenen Nachfolger namens Comodore. Aber auch einen würdigen Nachfolger des Senators hat man im Programm, der nennt sich Down Under Caprice. Das SS Model des Comodore hat dort ein 6,2 Liter V8 Triebwerk mit 415 PS und 570 Nm unter der Haube, wem das nicht reicht nimmt die HSV Variante Clubsport R8 LSA mit nunmehr 545 PS und gigantischen 670 NM dank Kompressor Aufladung. Reicht nicht? Kein Problem, HSV hat noch die Superscharfvariante namens GTS auf Lager, heisst 585 PS und abartige 740 NM. Und wer sich nun fragt was HSV überhaupt bedeutet, findet wohl bei Google einen deutschen Fussballverein, Gruss an meine Mutter. HSV bedeutet aber für Opel Kenner, Holden Special Vehicles. Da müssten dann schon ein RS 7 ran mit 560 PS und 700 NM, von Mercedes gibt es momentan noch keinen Gegner da das momentane Mittelklasse Spitzenmodel der E 43 AMG ist, BMW hat momentan auch noch keinen M5, daher nehmen wir das M6 Gran Coupé mit 560 PS und 680 NM.
Machen wir es kurz am Schluss, den Lotus Omega mit dem Insignia OPC zu vergleichen ist ein Witz. Der Lotus war und ist ein Über Opel der damals keinen Gegner hatte. Der Insignia ist ein sportliches Alltagsfahrzeug, mehr nicht. Ein Vergleich von Lotus zu einem GTS aus Down Under, ok. Aber auch dieser hätte heute seine Gegner bei den Powerlimousinen gefunden. Ich denke nicht das es in der heutigen Zeit noch irgendwelche Manager mit Eiern bei Opel/GM gibt die rein als Prestige einen Über Opel auf den Markt bringen, denn damit verdient man sicher kein Geld und dies ist ja heute wichtiger, darum ist nun Opel da wo sie sind. Und dies schreibt ein wirklicher Opel Freak. Und falls doch, bitte eine Stufe grösser als der Insignia, gerne auch als 4-Türiges Coupé a la A7, CLS oder Gran Coupé, als über Opel heute bitte mit ü 600 PS…

Baujahr
2009 -  1990 - 1991 1989 - 1992 1984 - 1991
Hersteller
Opel Opel Lotus (Opel) Ferrari
Typ
Insignia A OPC Evolution 500 Carlton (Omega) Testarossa
Neupreis DM
50'500.00 Euro (57'500.00 CHF) 95'000.00 (80'000.00 CHF) 125'000.00 (127'000.00 CHF) 260'000.00 (1991)
Motor
V6 24 Ventile Turbo R6 24 Ventile R6 24 Ventile BiTurbo V12 48 Ventile
Getriebe
Manuel 6 Gang Manuel 5 Gang Manuel 6 Gang Manuel 5 Gang
Hubraum
2792 2969 3637 4942
Bohrung x Hub
89 x 74,8 95 x 69,8 95,3 x 85
Leistung
239 KW / 325 PS bei 5250 U/min 169 KW / 230 PS bei 6700 U/min 277 KW / 377 PS bei 5200 U/min 287 KW / 390 PS bei 6300 U/min
Drehmoment
435 NM / 5250 U/min 280 NM / 3500 U/min 557 NM / 4200 U/min 474 NM / 4'500 U/min
Aufladung
Turbo XXX 2 wassergekühlte Garret Lader T 25 XXX
0-100 Km/h
6,0 7,5 5,3 (AMS) 5,6
0-200 Km/h


17,3 (AMS) 19,1
Höchstgeschwindigkeit
270 (Unlimited) 249 283 295
Leergewicht
1810 1465 1690 1510 Kg
Verbrauch
11,4 L 10,6 L 11,5 L 15,1 L
Tank
70 L 75 L 75 L 115 L
Räder vorne / hinten
8,5x20 / 8,5x20 8,0x18 / 8,0x18 8,5x17 / 9,5x17 8,0x16 / 10,0x16
Bereifung vorne
255/35 R 20 235/40 Z 18 235/45 Z 17 225/50 VR 16
Bereifung hinten
255/35 R 20 235/40 Z 18 265/40 Z 17 255/50 VR 16
Bremse vorne
355
330 310
Bremse hinten
315
300 310
Stückzahl

500 (19 CH / 20 A) 907 7249
Länge / Breite / Höhe
4842 / 1858 / 1498 4742 / 1775 / 1422 4768 / 1812 / 1435 4486 / 1976 / 1130
Radstand
2737 2730 2730 2550
Spurweite vorne / hinten
1587 / 1590 1462 / 1484 1488 / 1533 1530 / 1645












































































































































































 

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