Das Entwicklungsprogramm mit dem Opel Astra TCR läuft auf Hochtouren.
Vergangene Woche spulte der nach dem Reglement der TCR (Touring Car
Racing Series) aufgebaute neue Kundensport-Tourenwagen auf dem Circuito
do Estoril in Portugal an fünf Testtagen rund 250 Runden ab. „Es war ein
sehr guter Test“, kommentiert Opel Motorsport-Direktor Jörg Schrott.
„Der Zeitplan ist nach wie vor eng, aber wir sind im Plan. Der Astra TCR
hat bei den letzten Testfahrten in Zandvoort und Estoril zuverlässig
funktioniert, die Performance stimmt. Nun feilen wir an der
Detailoptimierung, bevor dann Ende Februar die ersten Fahrzeuge an
unsere Kundenteams ausgeliefert werden.“ Seine Publikumspremiere wird
der Opel Astra TCR auf dem Genfer Autosalon (3. bis 13. März 2016)
feiern.
Besonderes Augenmerk legten der verantwortliche Technische Leiter von
Opel Motorsport, Dietmar Metrich, sowie die Mannschaft von
Opel-Entwicklungspartner Kissling Motorsport auf die ausgeklügelte
Konzeption der Vorderachse. „Diese ist bei einem rund 330 PS starken
Rennfahrzeug mit Frontantrieb eine entscheidende Komponente. Sämtliche
Längs- und Querkräfte bei einem TCR-Fahrzeug, neben dem Bremsen und
Lenken also auch die Beschleunigung, wirken auf die Vorderräder“,
erklärt Dietmar Metrich. „Dabei geht es nicht nur um die pure
Rundenzeit, sondern auch um den Reifenverschleiß. Wessen Fahrzeug über
eine gut funktionierende Vorderachse verfügt, der hat im harten
Wettbewerb einen klaren Vorteil. Und weil die Anlenkpunkte der
Vorderradaufhängung im TCR-Reglement frei sind, hat man bei der
Gestaltung der Vorderachse gewisse Spielräume.“
Während der letzten Testfahrten befassten sich die Techniker mit der
Basisabstimmung, um die maximale Performance am Astra TCR heraus zu
kitzeln. Dies entspricht dem Credo von Dietmar Metrich: „Es ist immer
einfacher, ein schnelles Rennauto standfest zu machen als ein
standfestes schnell. Aber am Ende muss natürlich beides stimmen.“
Wichtig ist dabei das penible Austarieren des mechanischen Grips über
Chassis und Räder sowie des aerodynamischen Grips, welcher maßgeblich
durch Heckflügel und Frontsplitter erzeugt wird. Beides verleiht dem
Rennwagen ein gleichermaßen schnelles wie gut fahrbares Handling. Die
Aussagen des Rennfahrers über das Fahrverhalten sind dabei ebenso
bedeutsam wie die Rundenzeiten. Bedeutsam ist eine ausgewogene
Fahrzeugbalance insbesondere auch für die Bremsperformance. Die vom
renommierten Hersteller AP stammende Bremsanlage des Astra TCR lässt
extrem späte Bremspunkte zu. Dafür sorgen 378-Millimeter-Bremsscheiben
und Sechskolben-Bremssättel vorne sowie 265-Millimeter-Bremsscheiben und
Zweikolben-Sättel hinten. Die Bremsbalance ist vom Cockpit aus
verstellbar.
Auch in Sachen Dauerhaltbarkeit steht der Astra TCR gut da. Das über
Schaltwippen am Lenkrad betätigte sequenzielle Sechsgang-Getriebe der
französischen Spezialisten von Sadev funktioniert ohne Probleme. Und der
2-Liter-Vierzylinder-Turbomotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und
Multipoint-Einspritzung hat seine Standfestigkeit bereits im
Langstreckensport bewiesen. Auch im TCR-Trimm liefert der 16-Ventiler
mit 330 PS bei einem maximalen Drehmoment von rund 420 Newtonmetern
beeindruckende Werte. Dabei ist es das Reglement, das dem Potenzial des
Triebwerks Grenzen setzt.
Das Zauberwort heißt hier „Balance of Performance“. Um
sicherzustellen, dass jeder Fahrzeughersteller, unabhängig von der
technischen Basis seiner Serienplattform, ein konkurrenzfähiges
Rennfahrzeug auf die Rennstrecken bringen kann, und um dabei auch
kostenintensiven technischen Auswüchsen einen Riegel vorzuschieben,
balancieren die Regelhüter die Rennfahrzeuge über ein bewährtes System
aus. Die beiden „Balance of Performance“-Stellschrauben in der TCR sind
Motorleistung und Gewicht, wobei die Motorenleistung über die
Elektronik, das sogenannte „Mapping“, kontrolliert wird. Damit
ermöglicht das TCR-Reglement spannenden Kundensport bei maximaler
Kostenkontrolle.
„Wir haben bis zu unserem TCR-Debüt noch jede Menge Arbeit vor uns“,
sagt Jörg Schrott. „Aber ich freue mich bereits jetzt auf die
bevorstehende Saison. Die TCR trifft genau die Interessen von Teams und
Fans. Packender, hautenger Motorsport mit Fahrzeugen, mit denen sich der
Zuschauer identifizieren kann – das ist ein Konzept mit
Erfolgsgarantie.“
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